jeden Sonntag um 10:30 Uhr:
Präsenz-Gottesdienst mit parallelem Kindergottesdienst und Livestream-Übertragung.
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Der Helfer in der Panik
In den letzten Wochen waren immer mal wieder Texte der Apostelgeschichte in der Bibellese. Dort konnte man lesen, wie die Christen damals begannen, sich zu organisieren und ihr Leben zu strukturieren. Vieles davon findet sich in Situationen der Gegenwart wieder.
So zum Beispiel in den Berichten über das Wirken des Apostel Paulus in Ephesus. Über zwei Jahre verkündete er dort den Glauben an Jesus. Und das mit Erfolg. Natürlich gab es auch diejenigen, die sich gegen Paulus und seine Botschaft stellten. Sie hetzten die Leute auf und es heißt: „Die ganze Stadt geriet in Aufruhr“ (Apg 19,29). Die Apostelgeschichte erzählt: „Dort schrien die einen dies, die anderen das; denn in der Versammlung herrschte ein großes Durcheinander und die meisten wussten gar nicht, weshalb man überhaupt zusammengekommen war“ (Apg 19,32).
Das könnte doch auch ein Bericht aus der Jetzt-Zeit sein. Manchmal gibt es politische oder gesellschaftliche Gruppen, in denen sich alle sammeln, die über irgendetwas unzufrieden sind. Dabei verbindet sie einzig ihre Unzufriedenheit, nichts wirklich Inhaltliches. Das erinnert mich an diese Versammlung in Ephesus.
Und es erinnert mich an den Zeichentrickfilm „Findet Nemo“. Nemo ist ein Fisch und Fische sind die Hauptdarsteller in diesem Film. Am Ende des Filmes gibt es folgende Szene: In einem großen Netz haben Fischer einen ganzen Fischschwarm gefangen. Und während das Netz nach oben gezogen wird, herrscht innerhalb des Netzes Chaos. Alle schwimmen durcheinander in alle Richtungen – fast wie in Ephesus.
Eine von Panik erfasste Menge. Im Film ist die Lösung ganz einfach: Ein Fisch schwimmt außen um das Netz herum und ruft den gefangenen Fischen immer wieder zu: „Schwimmt nach unten!“ Schließlich begreifen sie es und schwimmen alle in die gleiche Richtung, der Bewegung des Netzes entgegen. Dabei entwickeln sie eine solche Kraft, dass am Ende das Netz reißt, und sie frei sind.
Manchmal bin ich in so einem Netz der Panik gefangen und spüre nichts als Bedrohung. Und dann zeigt sich, wer wirklich etwas zu sagen hat und wo ich meine Kraft mit anderen bündeln kann. Da ruft jemand von außerhalb des Netzes: Schwimmt alle in eine Richtung – und das Netz der Panik reißt.
Es genügt nicht, sich zusammen zu schließen, nur weil man unzufrieden ist. Das erzeugt nur Durcheinander und das Gefühl, im Netz gefangen zu sein. Worauf höre ich in einer solchen Situation? Wo finde ich gerade dann ein Wort, das zum Leben hilft? Und das nicht allein, sondern mit andern gemeinsam! Erst dann entwickelt das Wort die ganze Kraft, die in ihm steckt. Niemand ist allein Christ. Am Ende kann ich dann mit Psalm 124 beten: „Das Netz ist zerrissen und wir sind frei!“
Den Mut, auf ein Wort des Lebens zu hören und es mit anderen zu teilen, wünsche ich allen Lesern.
Frank Mißmahl
„Den Seinen gibt’s der Herr im Schlaf.“ Klingt doch super. Wie schön, dass wir alles haben und können, wenn wir nur zu Gott gehören, die „Seinen“ sind. Die Realität, in der wir leben, sieht aber leider ganz anders aus. Zumindest meine Realität. Arbeit ist mühevoll und mir gelingt eben nicht einfach alles im Schlaf. Und gleichzeitig sehe ich, wie anderen alles zuzufallen scheint. Bin ich nicht auch eine von „den Seinen“?
Dieser Spruch kommt nicht einfach irgendwoher, sondern aus der Bibel:
„Was könnt ihr denn ohne Gott erreichen? In aller Frühe steht ihr auf und arbeitet bis tief in die Nacht; mit viel Mühe bringt ihr zusammen, was ihr zum Leben braucht. Das gibt Gott den Seinen im Schlaf!“ (Psalm 127,2; Gute Nachricht Bibel)
Irgendwie bekommt das Ganze plötzlich eine ganz neue Perspektive. Ohne Gott kann ich nichts erreichen, was wirklich von Bedeutung ist. Alles arbeiten und abmühen wird sinnlos, wenn Gott nicht Teil meines Lebens ist. Und Gott hat an vielen Stellen der Bibel versprochen, dass er versorgt. Aber dieser Psalm macht deutlich, dass es um das geht, was wir zum Leben brauchen. Nicht das neueste Smartphone. Nicht die tollen Gaben und Fähigkeiten, die ich bei anderen bewundere. Nicht das Auto, das Haus und das Boot.
Und statt neidisch auf die anderen zu schauen und mich zu vergleichen, stelle ich mir die Frage: Was brauche ich eigentlich zum Leben? Und voller Dankbarkeit sehe ich so viele gute Dinge, die ich einfach geschenkt bekomme. Einen einigermaßen funktionierenden Körper. Trinkwasser, das einfach aus der Wand fließt. Schlaf – ja, Schlaf brauche ich so dringend zum Leben. Und da schließt sich der Kreis. „Den Seinen gibt’s der Herr im Schlaf.“ Im Schlaf bekomme ich so viel, was ich zum Leben brauche. Zeit zum Regenerieren. Ruhe. Erholung.
Ich halte fest: Wenn ich das nächste Mal anfange, neidisch auf andere zu schauen und mich zu vergleichen – einfach mal eine Runde schlafen und Gottes Geschenke genießen.
Miri Röhm
„Siebzig Jahre sind uns zugemessen, wenn es hoch kommt, achtzig – doch selbst die besten davon sind Mühe und Last! Wie schnell ist alles vorbei und wir sind nicht mehr! Doch wer begreift schon, wie furchtbar dein Zorn ist, und wer nimmt ihn sich zu Herzen? Lass uns erkennen, wie kurz unser Leben ist, damit wir zur Einsicht kommen!“ (Psalm 90, 10-12).
Diese Woche war ich auf einer Gedenkfeier, denn die Person, an die wir uns traurig erinnerten, war schon im Februar gestorben. Die Coronakrise hatte die Durchführung einer großen Gedenkfeier/Beerdigung verhindert. Der Grund des irdischen Todes – Gott sei Dank nicht des grundsätzlichen Todes – war aber nicht durch Corona begründet, sondern durch ein Krebsleiden. Dieser Mann hatte nicht 70, sondern nur 39 Jahre Zeit auf dieser Erde. Er hatte sie kreativ, entsprechend seiner Gaben gelebt, bis in die letzten Tage rein. Es war tief traurig und doch auch ermutigend und ein Appell an jeden Besucher „Lebe dein Leben bewusst, intensiv, kreativ und siehe jeden Tag als Geschenk“. Der Psalmist muss in einer schwierigen Stimmung gewesen sein, als er diese Verse schrieb, so dass er selbst die besten Jahre als „Mühe und Last“ sieht. Das ist oft die Tragik, wenn es uns schlecht geht, dann ist unser Blick in die Vergangenheit oft auch schlecht, wenn du aber auf die vielen guten Tage und Geschenke Gottes schaust, dann wirst du „dieses kurze Leben“ meist genießen können – und das tolle, das geniale, permanent zu genießende Leben kommt noch – nach dem irdischen Tod!
Halleluja!
Matthias Burhenne
Seid dankbar in allen Dingen (1. Thessalonicher 5,18)
Heute vor 67 Jahren, am 17. Juni 1953, fanden die Arbeiteraufstände gegen den beschleunigten Aufbau des Sozialismus in der damaligen DDR statt, die gewaltsam von der Sowjet-Armee niedergeschlagen wurden. Von 1954 bis 1990 wurde dieser Tag in der Bundesrepublik Deutschland als „Tag der Deutschen Einheit“ gefeiert. Damit wurde dem Wunsch nach einer Wiederherstellung der gesamtdeutschen Einheit Ausdruck verliehen.
Erst 37 Jahre später, 1990, wurde dieser Wunsch wahr. Viele Christen haben gebetet, viele DDR-Bürger beteiligten sich an friedlichen Demonstrationen, und dann geschah das kaum noch Erhoffte: die Grenze fiel.
Ich war selbst am 11. November 1989 in West-Berlin und konnte aus nächster Nähe miterleben, wie ein Grenzübergang geöffnet wurde und die ersten DDR-Bürger in den Westen kamen. Das war beeindruckend.
Seitdem wird am „Tag der Deutschen Einheit“, jetzt am 3. Oktober, nicht mehr der Wunsch, sondern die Wirklichkeit der gesamtdeutschen Einheit gefeiert. Ein Grund, um zu danken – Gott zu danken, dass er unser Land dies erleben ließ und lässt – jetzt schon 30 Jahre!
Manuel Lüling
Kommt alle her zu mir, die ihr euch abmüht und unter eurer Last leidet! Ich werde euch Ruhe geben. Vertraut euch meiner Leitung an und lernt von mir, denn ich gehe behutsam mit euch um und sehe auf niemanden herab. Wenn ihr das tut, dann findet ihr Ruhe für euer Leben“ (Matthäus 11,28-29; Hoffnung für alle)
Hatten die Menschen zur Zeit Jesu denn auch schon so Stress wie wir heute?
Heute beziehen wir solche Aussagen oft auf unser aktuelles, getriebenes Dasein. Stress in unserer Form gab es damals vermutlich nicht, jedoch reagiert Jesus ja auf die Situation der Menschen und macht hier keine prophylaktische Aussage. Die Menschen litten unter selbst auferlegten Gesetzen und Vorschriften, die sie geradezu unter Leistungsdruck setzten, der keine Ruhe mehr zuließ. Bemerkst du die Parallelen?
Welche Druck machst du dir selbst? Treibt dein Gewissen dich oder dein Chef oder dein eigener Anspruch? Wozu?
Jesus sagt uns hier, das wir uns ihm anvertrauen und von ihm lernen sollen. Dann wird er uns Ruhe geben. Sehnst du dich nach wirklicher Ruhe? Versuch es mit den Worten Jesu aus der Bibel! Wie sagen wir so oft: Lies mal ein gutes Buch!
Die Bibel ist ein gutes Buch. Teste doch mal in dieser Woche, Rat und Hilfe dort zu finden. Viel Erfolg dabei und Gottes Segen für die neue Woche.
Klaus Borlinghaus
„Der Herr ist mein Hirte, nichts wird mir fehlen. Er weidet mich auf saftigen Wiesen und führt mich zu frischen Quellen“ (Psalm 23,1–2; Hoffnung für alle).
Dieser bekannte Psalm wird ja oft zitiert, wenn wir in Not sind, Probleme haben oder schwere Zeiten durchleben. Dann soll und kann er Trost spenden und Zuversicht geben! Aber ich denke er ist nicht nur dafür geschrieben. Ich denke er soll auch Ausdruck sein für Momente und Zeiten in denen uns Gott spürbar segnet und versorgt, z.B. ein Tag mit Freunden, an dem wir gemeinsam Rad fahren, Laufen gehen und dann fürstlich Grillen und wir wirklich von Gott versorgt werden. Danke Herr, dass du Wort hältst, aber vor allem dafür, dass du uns geistig versorgst mir deinem Wort, das uns wie selbstverständlich zur Verfügung steht. Wie oft vergessen wir das?
Der Herr segne dich in deiner aktuellen Situation und ich wünsche dir, dass dir der Psalm Trost spendet, dich dankbar macht und Zuversicht gibt für die vor dir liegende Zeit.
Klaus Borlinghaus
So Gott will und wir leben
Ein väterlicher Freund hatte eine Angewohnheit. Wenn er zu einem Treffen einlud, wenn er Ereignisse und Zusammenkünfte plante, versah er die entsprechenden Nachrichten mit dem Zusatz: „Sub conditionem Iacobae“. Übersetzt: „Unter der Bedingung des Jakobus“. Das hat mich allein deshalb fasziniert, weil es Latein war. Ich hatte in der Schule 6 Jahre Latein und fand die Sprache schon immer geheimnisvoll. Und gelehrt. „Sub conditionem Iacobae“, „Unter der Bedingung des Jakobus“: So planten unsere Vorfahren ihre Zukunft. Und mit dieser Bedingung meinten sie das, was in der Bibel im Jakobus-Brief zu lesen ist: „So Gott will und wir leben“ steht da (Jakobus 4,15). In diesen Worten steckt die Einsicht: Wir haben unsere Zeit nicht selbst in der Hand. Was morgen sein wird und übermorgen; was die nächsten Wochen und Monate bringen werden: Wir wissen es nicht mit Sicherheit. Wir tragen Verantwortung, müssen entscheiden, planen, handeln, in die Wege leiten. Wir können und wissen erstaunlich viel. Doch das Wesentliche – das Leben selbst – liegt nicht in unserer Macht. Diese Erkenntnis rückt uns seit Monaten beklemmend nah auf den Leib. Sie kann komplett verunsichern und uns den Boden unter den Füßen wegziehen. Davon haben wir gerade eine Menge gespürt. Sie mag auch heilsam entlasten: Von der Illusion, wir könnten und müssten alles allein schaffen. Von dem Wahn, wir könnten mit unserem Wissen alles durchdringen und ergründen. Stattdessen: So Gott will und wir leben. Was für ein Vertrauen! Kein Schicksal treibt mit uns sein unheimliches Spiel. Was ist und was wird, steht in Gottes Hand. Diese Gewissheit vertreibt zwar nicht alle Angst. Sie beantwortet erst recht nicht jede Frage, weil mir in meinem Gottvertrauen zugleich deutlich wird: Gott bleibt in seiner unerschütterlichen Liebe und Treue zugleich unerklärlich und unbegreiflich für mich, manchmal auch unheimlich. Gerade deshalb klammere ich mich daran: In allem, was wir nicht machen und nicht wissen und nicht planen können, steht ein Ausweg offen. Ein Einfallstor für ungeahnte Möglichkeiten; für eine lebendige Kraft, die über menschliches Vermögen hinausgeht. Solche Hoffnung macht hellwach. Sie nährt das Herz und beflügelt den Verstand. Im besten Fall hilft sie zu einem Mut, der etwas riskiert und doch nicht fahrlässig ist. So Gott will und wir leben: Solche Haltung brauchen wir jetzt. Nötiger denn je.
Frank Mißmahl
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